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Anbieter von Ökostrom können sich zertifizieren lassen, um die ökologische Produktion der angebotenen Energie zu beweisen. Dadurch sollen der Markt und die Qualität der Angebote für die Verbraucher transparenter werden. Ökostrom-Kunden sollen sicher sein können, dass ihnen nicht für teures Geld zum Beispiel Kohlestrom angedreht wird. Die Kriterien, nach denen die Gütesiegel von verschiedenen Stellen vergeben werden, sind unterschiedlich. Die gängigsten Ökostrom-Zertifikate werden auf dieser Seite kurz vorgestellt.

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Gütesiegel „Grüner Strom Label“

Das „Grüner Strom Label“ wird von einem gleichnamigen gemeinnützigen Verein mit Sitz in Bonn vergeben. Träger des Vereins sind verschiedene Verbände, die sich den Umweltschutz und die Förderung regenerativer Energien auf die Fahnen geschrieben haben, darunter der BUND und der NABU. Die Einhaltung der Kriterien wird durch ein regelmäßiges Monitoring überprüft. Das „Grüner Strom Label“ garantiert, dass der Abnehmer tatsächlich Ökostrom erhält. Darüber hinaus stellt es sicher, dass der Aufpreis für den Ökostrom (bei Privatkunden mindestens ein Cent pro kWh) für den Neu- und Ausbau der Produktionskapazitäten aus regenerativen Quellen verwendet wird. Anbieter, die jährlich mehr als 1.000 mWh Ökostrom verkaufen, müssen darüber hinaus ihre Kunden physisch mit Energie aus regenerativen Quellen versorgen - Ausgleichssysteme wie RECS-Zertifikate sind nicht zugelassen. Das Gütesiegel wird in zwei Stufen vergeben: Gold (100% regenerative Quellen) und Silber (50% regenerative Quellen, 50% Kraft-Wärme-Kopplung).

Grüner Strom Label e.V.

Gütesiegel „Öko-Strom“

Die Landesgewerbeanstalt Bayern mit Sitz in Nürnberg hat ein eigenes Prüfsiegel für Ökostrom entwickelt, das in zwei Stufen vergeben wird. Beim Zertifikat „Öko-Strom (regenerativ)“ muss der Strom aus regenerativen Energiequellen stammen. Bei dem Pendant „Öko-Strom (effektiv)“ wird dagegen nur eine Erzeugung von 25 Prozent der Strommenge aus regenerativen Quellen verlangt, die übrigen 75 Prozent dürfen aus Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung stammen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Beide Varianten des Gütesiegels verlangen zudem einen Ausbau der Erzeugungskapazitäten.

Öko-Strom regenerativ LGA

Gütesiegel „OK Power“

Das Ökostrom-Label „OK Power“ wird vom gemeinnützigen Verein EnergieVision e.V. vergeben. Gründungsmitglieder sind der WWF Deutschland, das Öko-Institut e.V. und die Verbraucherzentrale NRW. Das Gütesiegel stellt sicher, dass der Ökostrom tatsächlich aus regenerativen Quellen stammt, alternativ ist auch ein Strommix möglich, der zu 50 Prozent aus regenerativen Quellen und zu 50 Prozent aus Kraft-Wärmekopplung stammt. Zusätzlich garantiert das Zertifikat einen Ausbau der Produktionskapazitäten an erneuerbaren Energien. Ausgleichssysteme wie RECS-Zertifikate sind beim „OK Power“-Label grundsätzlich zugelassen.

OK Power - Zertifizierter Ökostromtarif förder die Energiewende

Gütesiegel „RECS“

RECS bedeutet „Renewable Energy Certificate System“. Das System soll europaweit den Handel mit ökologisch erzeugtem Strom fördern. Die entsprechenden Zertifikate werden von nationalen Stellen vergeben, in der Bundesrepublik vom RECS Deutschland e.V. Mitglieder sind zahlreiche große und mittlere Energieversorger. Das System basiert auf einer Trennung des physisch aus regenerativen Quellen erzeugten Stroms und des Umweltnutzens. Die Erzeuger von Ökostrom erhalten pro Megawattstunde ein RECS-Zertifikat und können dieses an andere Energieerzeuger verkaufen. Der Abnehmer des Zertifikates kann dadurch eine konventionell erzeugte mWh Strom als Ökostrom verkaufen, während der ursprüngliche Erzeuger seine Energie als konventionellen Strom anbieten muss. Dieses Modell wird teilweise heftig kritisiert, der Grund: Es führt erst dann zu einem Anstieg der Stromproduktion aus regenerativen Quellen, wenn die europaweit nachgefragte Menge an Ökostrom das Angebot an RECS-Zertifikaten übersteigt. Dies ist derzeit nicht der Fall. Insbesondere norwegischer Strom aus Wasserkraft wird in Deutschland als „grüner Strom“ verkauft, obwohl dieser nie in Deutschland ankommt. Im Gegenzug vertreiben die norwegischen Energieerzeuger „schmutzigen Strom“ aus Deutschland, obwohl dieser nie in Norwegen gelandet ist.

RECS

Gütesiegel des TÜV

Die Technischen Überwachungsvereine haben gemeinsam grundlegende Richtlinien für eine Zertifizierung von Ökostrom entwickelt. Auf dieser Grundlage hat beispielsweise der TÜV Süd eigene Kriterienkataloge aufgestellt. Mindestanforderung ist ein Strommix, der zur Hälfte aus regenerativen Quellen und zur Hälfte aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stammt. Ein schärferer Kriterienkatalog verlangt zu 100 Prozent Strom aus regenerativen Quellen – ein Viertel davon aus Neuanlagen, die nicht älter als drei Jahre sein dürfen. Ein dritter Katalog sieht eine Erzeugung zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen zeitgleich zum Verbrauch (Viertelstundenraster) vor. Preisaufschläge müssen bei allen Modellen der Förderung von erneuerbaren Energien zu Gute kommen. Der TÜV Nord verlangt für sein Zertifikat Strom aus regenerativen Quellen, wobei bis zu 50 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplung stammen dürfen. Preisaufschläge müssen ebenfalls in den Ausbau der erneuerbaren Energien fließen.

TÜV Süd Siegel